Die Suche nach einem 18-jährigen Häftling, der gestern Nachmittag auf dem Rückweg zum Gefängnis in Köln-Ossendorf entkommen ist, läuft auf Hochtouren. Der junge Mann konnte sich trotz angelegter Handschellen von seinen Begleitern losreißen und in ein Waldstück flüchten. Nach Polizeiangaben war er zu einem Arzttermin außerhalb der JVA Köln gefahren worden.
Die Flucht ereignete sich gegen 16:30 Uhr an der Venloer Straße. «Der Gefangene nutzte einen unachtsamen Moment und ergriff die Flucht», erklärte Polizeisprecher Michael Temme. Besonders auffällig: Der Mann trägt noch immer Handschellen an einem Handgelenk. Die sofort eingeleitete Großfahndung mit Hubschrauber und Spürhunden blieb bislang erfolglos.
Was die Situation brisant macht: Der Flüchtige verbüßte eine Haftstrafe wegen schwerer Körperverletzung. Die Justiz stuft ihn als «nicht unmittelbar gefährlich» ein, rät jedoch dringend davon ab, ihn anzusprechen. «Wer einen jungen Mann mit Handschellen sieht, sollte umgehend den Notruf 110 wählen», so Temme weiter.
In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich mehrfach erlebt, wie solche Fahndungen die Bevölkerung verunsichern. Besonders in den Stadtteilen Ossendorf und Ehrenfeld sind viele Menschen beunruhigt. Eine Anwohnerin berichtete mir: «Ich lasse meine Kinder heute nicht draußen spielen. Man weiß ja nie.»
Die Polizei hat ein Hinweisportal eingerichtet und bittet die Bevölkerung um Mithilfe. Der Geflüchtete ist etwa 1,75 Meter groß, schlank und trägt einen dunklen Jogginganzug. Der Fall wirft Fragen zur Sicherheit bei Gefangenentransporten auf. Wird es Zeit für ein strengeres Protokoll?