Der Umbau der neuen Flüchtlingsunterkunft in Berlin-Neukölln ist endlich abgeschlossen. Nach monatelangen Bauarbeiten können jetzt bis zu 1.400 Menschen in der ehemaligen Nervenklinik unterkommen. Die ersten Bewohner sollen bereits nächste Woche einziehen, wie das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten gestern mitteilte.
Die Umgestaltung des über 100 Jahre alten Gebäudekomplexes war keine leichte Aufgabe. «Wir mussten die historische Bausubstanz respektieren und gleichzeitig moderne Wohnstandards schaffen», erklärt Bauleiter Michael Herrmann. Besonders die Installation neuer Sanitäranlagen und die brandschutztechnische Ertüchtigung stellten die Bauarbeiter vor Herausforderungen.
In den letzten Wochen habe ich mir selbst ein Bild von den Arbeiten gemacht. Was früher karge Krankenzimmer waren, sind jetzt freundliche Wohneinheiten mit bis zu vier Betten. Die hohen Decken und großen Fenster geben den Räumen trotz begrenzter Fläche ein luftiges Gefühl.
«Wir wollen den Menschen hier einen würdevollen Start ermöglichen», betont Sozialsenatorin Katja Kipping beim Pressetermin. Die Unterkunft bietet neben Schlafplätzen auch Gemeinschaftsküchen, Aufenthaltsräume und einen Spielplatz im Innenhof. Zudem sind Beratungsangebote und Sprachkurse geplant.
Die Reaktionen im Kiez sind gemischt. Während Anwohnerinitiative «Neukölln hilft» Unterstützung anbietet, äußern andere Anwohner Bedenken wegen der Größe der Einrichtung. Ein Übergangsmanagement soll vermitteln.
In Berlin werden dringend weitere Unterkünfte benötigt. Nach Angaben des Senats kamen allein im Oktober über 2.000 Geflüchtete in die Stadt. Die Integration dieser Menschen bleibt eine der größten Herausforderungen für unsere Gesellschaft.