Artikel – Die Reisepläne von hunderten Passagieren am Flughafen Köln/Bonn liegen heute auf Eis. Seit den frühen Morgenstunden kommt es zu erheblichen Störungen im Flugbetrieb. Nach Angaben der Flughafenbetreiber fallen heute insgesamt 37 Flüge aus – hauptsächlich Verbindungen nach Spanien, Italien und in die Türkei. Betroffen sind vor allem Flüge der Lufthansa und Eurowings.
Der Grund für die Ausfälle liegt nicht am Wetter, wie man im November vermuten könnte. «Wir haben es mit einem koordinierten Arbeitskampf des Bodenpersonals zu tun», erklärt Flughafensprecher Thomas Weber. Die Gewerkschaft ver.di hat zum Streik aufgerufen, nachdem die jüngste Verhandlungsrunde über Lohnerhöhungen gescheitert war. Der Streik soll bis heute Abend um 22 Uhr andauern.
Am Terminal sehe ich lange Schlangen an den Informationsschaltern. Familie Müller aus Bonn sollte eigentlich nach Mallorca fliegen. «Wir stehen seit zwei Stunden hier und wissen immer noch nicht, ob wir heute noch wegkommen», sagt Michael Müller sichtlich frustriert. Die Airlines bemühen sich, Passagiere auf andere Flüge umzubuchen, doch die Kapazitäten sind begrenzt.
Die Flughafenleitung empfiehlt Reisenden dringend, vor der Anreise den Status ihres Fluges online zu überprüfen. «Wer nicht unbedingt heute fliegen muss, sollte eine Umbuchung in Erwägung ziehen«, rät Weber. Besonders ärgerlich: Bereits am Donnerstag ist der nächste Streiktag angekündigt.
Für die Wirtschaftsregion Köln/Bonn bedeutet der Streik einen geschätzten Schaden von mehreren hunderttausend Euro. Während die Gewerkschaften auf bessere Arbeitsbedingungen pochen, fragen sich viele Reisende, ob die zunehmenden Arbeitsniederlegungen im Luftverkehr noch verhältnismäßig sind. Die Frage bleibt: Wieviel Flexibilität müssen Passagiere künftig einplanen, wenn sie eine Flugreise antreten?