Der schmerzhafte 2:4-Nackenschlag in Magdeburg hat Fortuna Düsseldorf aus dem Aufstiegsrennen nicht herauskatapultiert, aber den Druck massiv erhöht. Besonders bitter: Nach einer komfortablen 2:0-Führung gab die Mannschaft das Spiel komplett aus der Hand. In der Kabine herrschte entsprechend Katerstimmung, während die digitalen Kanäle der Fortuna-Fans vor Enttäuschung überkochten.
«Wir haben uns nach der Führung viel zu sicher gefühlt und dann völlig den Faden verloren», gestand Kapitän André Hoffmann im Gespräch mit dem vereinseigenen YouTube-Kanal. Die Statistik gibt ihm Recht: Nach dem 2:0 kam die Fortuna nur noch auf einen Ballbesitzanteil von 39 Prozent – für ein Team mit Aufstiegsambitionen viel zu wenig. Die Defensivprobleme ziehen sich mittlerweile wie ein roter Faden durch die Rückrunde. 14 Gegentore in den letzten sechs Spielen sprechen eine deutliche Sprache.
Christoph Klarer nahm kein Blatt vor den Mund: «So darfst du dich als Spitzenmannschaft einfach nicht präsentieren. Wir haben nach der Führung komplett aufgehört, Fußball zu spielen.» Besonders ärgerlich für den Innenverteidiger: Sein Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 war am Ende wertlos. Die Fortuna-Defensive ließ sich in der zweiten Halbzeit regelrecht überrollen.
Trainer Daniel Thioune wirkte nach dem Spiel angefasst, aber kämpferisch. «Wir haben jetzt noch drei Endspiele, um unseren Traum zu verwirklichen. Aufgeben ist keine Option.» Der Coach weiß, dass es jetzt darum geht, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Die Aufstiegschance lebt noch, aber die Fortuna muss sich deutlich steigern, um im engen Aufstiegsrennen bestehen zu können. Die Düsseldorfer Fans hoffen, dass der Weckruf von Magdeburg noch rechtzeitig kommt.