Ein Traumstart sieht anders aus, aber drei Punkte sind drei Punkte. Die Kölner Fortuna setzte sich am ersten Spieltag der Regionalliga West mit einem dürftigen 1:0 gegen den Wuppertaler SV durch. Was auf dem Papier wie ein souveräner Auftaktsieg klingt, war in Wirklichkeit ein zähes Ringen gegen einen unbequemen Gegner, der die Südstädter phasenweise ordentlich ins Schwitzen brachte.
Vor 3.124 Zuschauern im Südstadion erzielte Henri Matter in der 37. Minute den goldenen Treffer für die Hausherren. Sein platzierter Schuss nach einem klugen Zuspiel von Stipe Batarilo-Cerdic ließ WSV-Keeper Sebastian Patzler keine Chance. „Es war definitiv kein Leckerbissen, aber zum Saisonstart zählt vor allem das Ergebnis», gestand Fortuna-Coach Matthias Mink nach der Partie mit einem erleichterten Lächeln.
Die Wuppertaler zeigten sich keineswegs eingeschüchtert und hätten durchaus einen Punkt verdient gehabt. Besonders in der zweiten Halbzeit drängten die Gäste auf den Ausgleich. Ein Kopfball von Charlison Benschop klatschte in der 67. Minute an die Latte – Glück für die Fortuna. „Wir haben heute gesehen, dass in dieser Liga jedes Spiel ein Kampf wird», analysierte WSV-Trainer Rene Klingbeil. „Die Effizienz hat den Unterschied gemacht.»
Für die Kölner war es ein wichtiger, wenn auch nicht glanzvoll herausgespielter Sieg zum Auftakt. Neuzugang Arnold Budimbu deutete sein Potential an, während die Defensive um Kapitän Jannik Löhden standhaft blieb. Doch für die kommenden Aufgaben muss sich das Team steigern. Der Regionalliga-Alltag verzeiht keine Nachlässigkeiten, wie man in den Schlussminuten beinahe schmerzhaft erfahren hätte. Und dennoch: In einer Liga, in der es oft mehr auf Kampfgeist als auf Schönspielerei ankommt, könnte genau diese Fähigkeit, auch «dreckige» Siege einzufahren, am Ende Gold wert sein.