In Frankfurt brachte die jährliche Bilanz des Hauptzollamts überraschende Erkenntnisse. Der Flughafen, eines der größten europäischen Drehkreuze, bleibt Hotspot für Drogenschmuggel und illegale Tiertransporte. Über 6,5 Tonnen Rauschgift beschlagnahmten die Beamten im vergangenen Jahr – ein Anstieg um 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die meisten Drogen kommen weiterhin aus Südamerika.
«Wir sehen zunehmend raffinierte Versteckmethoden», erklärt Christine Straß, Sprecherin des Hauptzollamts Frankfurt. Besonders auffällig: Die Schmuggler nutzen vermehrt unscheinbare Gegenstände wie Kinderspielzeug oder Kosmetikartikel. Auch Körperschmuggel nimmt zu – ein gefährlicher Trend.
Neben Drogen beschlagnahmten die Beamten auch ungewöhnliche Funde: lebende Skorpione in Paketen, ein illegales Giraffenfell und sogar mehrere geschützte Schildkrötenarten. Für die Tiere kommt jede Hilfe oft zu spät.
Was mich bei meinem Besuch am Flughafen besonders beeindruckte: die Spürhunde. Während der Kontrollen beobachtete ich einen Labrador, der binnen Sekunden ein Kokainversteck in einem Koffer erschnüffelte. Die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Tier funktioniert hier perfekt.
Die Zollbehörde setzt mittlerweile verstärkt auf neue Technologien. Spezielle Röntgengeräte und intelligente Risikoanalysen helfen, verdächtige Sendungen zu identifizieren. «Die Schmuggler werden aber immer kreativer», warnt Straß. «Das bleibt ein Katz-und-Maus-Spiel.»
Für die Metropolregion Frankfurt bleibt der Kampf gegen Drogenschmuggel eine ständige Herausforderung. Was heute am Flughafen abgefangen wird, landet morgen nicht auf unseren Straßen. Aber die steigenden Zahlen werfen Fragen auf: Werden tatsächlich mehr Drogen geschmuggelt – oder werden die Kontrollen einfach effektiver?