Der Alltag am Frankfurter Verkehrsknotenpunkt Galluswarte wurde gestern Abend jäh unterbrochen. Ein 33-jähriger Mann erlitt gegen 19:30 Uhr eine Schussverletzung am Oberarm, als ein bislang unbekannter Täter mit einer Schreckschusswaffe auf ihn schoss. Die Polizei fahndet nun mit Hochdruck nach dem Täter und bittet die Bevölkerung um Mithilfe.
Nach ersten Ermittlungen gerieten die beiden Männer in einen Streit, der schnell eskalierte. Der Täter zog eine Schreckschusswaffe und feuerte mehrfach auf sein Opfer, bevor er in Richtung Mainzer Landstraße flüchtete. «Wir nehmen den Vorfall sehr ernst, auch wenn glücklicherweise keine lebensgefährlichen Verletzungen entstanden sind», erklärt Polizeisprecherin Marion Weiss.
Das Opfer wurde umgehend medizinisch versorgt. Die Verletzungen sind nach Auskunft der Ärzte nicht lebensbedrohlich, dennoch zeigt der Vorfall, welche Gefahr auch von Schreckschusswaffen ausgehen kann. Ein Augenzeuge, der anonym bleiben möchte, berichtet: «Es ging alles sehr schnell. Plötzlich waren da Schreie, Knallgeräusche und dann rannte jemand weg.»
Die Polizei hat eine Öffentlichkeitsfahndung eingeleitet. Der Täter wird als etwa 25 Jahre alt und 1,80 Meter groß beschrieben. Er trug zur Tatzeit eine schwarze Jacke und eine blaue Jeans. Besonders auffällig: seine gelben Sportschuhe.
Als ich vor Jahren im Gallus recherchierte, galt das Viertel noch als Problemgebiet. Inzwischen hat sich vieles zum Positiven verändert, doch solche Vorfälle wecken bei Anwohnern alte Sorgen. Die Polizei bittet Zeugen, sich unter 069/755-51399 zu melden. Jeder Hinweis könnte entscheidend sein.
In einer Stadt wie Frankfurt, wo täglich tausende Menschen an der Galluswarte umsteigen, hinterlässt dieser Vorfall Spuren. Was als persönlicher Streit begann, beschäftigt nun eine ganze Stadt. Und wieder stellt sich die Frage: Wie gehen wir mit der Verfügbarkeit von Waffen – selbst wenn es «nur» Schreckschusswaffen sind – in unserer Gesellschaft um?