In den frühen Morgenstunden des vergangenen Sonntags wurde Frankfurt von einer Gewalttat erschüttert, die bundesweit für Entsetzen sorgt. Ein 27-jähriger Mann wurde am Bahngleis 9 des Hauptbahnhofs durch einen Kopfschuss getötet. Nach tagelanger intensiver Fahndung nahm die Polizei nun drei Tatverdächtige fest – zwei Männer im Alter von 18 und 19 Jahren sowie eine 17-jährige Jugendliche.
Die Tat ereignete sich gegen 6:15 Uhr, als der Bahnhof bereits mit Pendlern und Reisenden gefüllt war. Augenzeugen berichteten von chaotischen Szenen und Panik. «Wir hörten einen lauten Knall und dann schrien die Menschen», erzählte eine Frau, die zu diesem Zeitpunkt auf den Zug nach München wartete. Die Polizei sperrte den Tatort umgehend weiträumig ab.
Laut Staatsanwaltschaft Frankfurt kannten sich Opfer und Täter. «Es handelt sich nicht um eine zufällige Begegnung», erklärte Oberstaatsanwältin Nadja Niesen auf der Pressekonferenz. Ermittlungen im Drogenmilieu hätten schnell zu den Tatverdächtigen geführt. Die Tatwaffe, eine illegal beschaffte Pistole, wurde in einem Gebüsch nahe dem Frankfurter Ostpark gefunden.
Ich habe in meinen fast zwanzig Jahren als Reporterin selten erlebt, dass eine so schwere Straftat in der Öffentlichkeit stattfand. Die Videoaufzeichnungen der Überwachungskameras spielten bei der schnellen Identifizierung der Verdächtigen eine entscheidende Rolle. Die Staatsanwaltschaft wertet zudem Handydaten und Zeugenaussagen aus.
Die Stadt Frankfurt reagiert mit verstärkten Sicherheitsmaßnahmen an Bahnhöfen. Oberbürgermeister Mike Josef kündigte zusätzliche Streifen und mehr Videoüberwachung an. Die Tat wirft erneut ein Schlaglicht auf die Probleme mit Gewalt- und Drogenkriminalität in deutschen Großstädten. Bleibt die Frage: Wie sicher können sich Reisende an öffentlichen Orten noch fühlen?