Im Herzen Frankfurts soll ein weiteres Hochhaus die Skyline bereichern. Der Stadtrat genehmigte gestern ein 195 Meter hohes Gebäude im Bankenviertel. Mit 52 Stockwerken wird der „MainTower 2″ das fünfthöchste Gebäude der Stadt und bringt 300 neue Wohnungen in die Innenstadt – ein Drittel davon gefördert. „Frankfurt wächst weiter in die Höhe, aber diesmal mit sozialem Augenmaß», erklärte Oberbürgermeister Mike Josef bei der Präsentation.
Die Baugenehmigung erfolgt in Zeiten angespannter Wohnungsmärkte. Laut aktuellem Immobilienmarktbericht sind die Mietpreise in Frankfurt im letzten Jahr um durchschnittlich 6,8 Prozent gestiegen. Der Neubau soll 2025 beginnen und Wohnraum schaffen, ohne zusätzliche Flächen zu versiegeln.
Bei meinem Lokaltermin gestern waren die Reaktionen gemischt. „Wir brauchen dringend Wohnungen, aber ob Hochhäuser die Lösung sind?», fragte Anwohnerin Claudia Berger skeptisch. Architekt Markus Reimann vom Planungsbüro Skyline Architects hingegen sieht Vorteile: „In die Höhe zu bauen ist ressourcenschonender als Flächenfraß am Stadtrand.»
Interessant ist die verpflichtende Nutzung der unteren Etagen für Kultureinrichtungen und ein öffentliches Café mit Dachterrasse im 30. Stock. „Die Skyline soll allen Frankfurtern gehören, nicht nur denen, die es sich leisten können», betonte Planungsdezernentin Sylvia Weber.
Die Bauentscheidung fällt in eine Zeit, in der Großprojekte bundesweit kritisch gesehen werden. Wird Frankfurt einen nachhaltigen Weg zwischen Wohnraumbedarf, Klimaschutz und Lebensqualität finden? Die Bauarbeiten werden zeigen, ob die Mainmetropole ihr Versprechen einer sozialen Stadtentwicklung einlösen kann.