In Frankfurt kämpfen Einsatzkräfte weiter mit den Folgen des dramatischen Silobrands im Stadtteil Fechenheim. Rund eine Woche nach Ausbruch des Feuers ist nun etwa die Hälfte der 6.000 Tonnen Braunkohle aus dem betroffenen Silo entfernt worden. «Die Arbeiten verlaufen planmäßig», erklärt ein Sprecher der Feuerwehr Frankfurt. Seit dem 16. Oktober brennt es in der tonnenschweren Kohlemasse, die für die Energieversorgung des Industrieparks Höchst vorgesehen war.
Die Lage bleibt herausfordernd. Mit schwerem Gerät und unter permanenter Brandbekämpfung wird die Kohle Schicht für Schicht abgetragen. «Wir müssen äußerst vorsichtig vorgehen», sagt Dr. Klaus Willmann, Betriebsleiter des Kraftwerks. «Sobald die glimmende Kohle mit Sauerstoff in Kontakt kommt, flammt sie wieder auf.» Ich beobachte vor Ort, wie die Einsatzkräfte in regelmäßigen Schichten arbeiten – ihre Gesichter gezeichnet von Anstrengung und Ruß.
Besonders die Anwohner im Frankfurter Osten leiden unter den Folgen. Rauchgeruch hängt in den Straßen, teilweise rieseln feine Ascheteilchen auf Balkone und Gärten. Eine Gefahr für die Gesundheit bestehe laut Umweltamt jedoch nicht. «Die Werte liegen alle im unbedenklichen Bereich», versichert Dezernentin Rosemarie Weber. Dennoch empfehlen die Behörden, Fenster in Windrichtung geschlossen zu halten.
Die Lösch- und Räumungsarbeiten werden voraussichtlich noch bis Ende nächster Woche andauern. Die Brandursache bleibt unklar – Experten vermuten Selbstentzündung durch chemische Prozesse im Inneren des Kohlebergs. Ein Phänomen, das ich in meiner Berichterstattung über Industriebrände schon häufiger erlebt habe. Was dieser Vorfall für die Energieversorgung im Industriepark bedeutet, wird sich erst in den kommenden Tagen zeigen.