In der Frankfurter Innenstadt ereignete sich gestern Abend eine dramatische Verfolgungsjagd, die an einen Actionfilm erinnerte. Ein 20-jähriger Autofahrer rammte mehrere Polizeifahrzeuge, um sich einer Kontrolle zu entziehen. Laut Polizeibericht begann der Vorfall gegen 22 Uhr im Bahnhofsviertel, als der Mann ohne Führerschein einem Streifenwagen durch gefährliche Fahrmanöver auffiel.
Was dann folgte, habe ich in meinen Jahren als Berichterstatterin selten erlebt. Der Fahrer ignorierte sämtliche Haltezeichen und beschleunigte stattdessen auf über 100 km/h – mitten im Stadtgebiet. Er durchbrach Absperrungen, fuhr über rote Ampeln und rammte schließlich gezielt einen Streifenwagen, der ihm den Weg versperrte.
«Es war pures Glück, dass niemand ernsthaft verletzt wurde», berichtet Polizeisprecher Michael Weber. Zwei Beamte erlitten leichte Verletzungen, als ihr Fahrzeug von dem Flüchtenden gerammt wurde.
Besonders brisant: Im Fahrzeug fanden die Ermittler später Drogen und gestohlene Wertgegenstände. Der junge Mann war bereits polizeibekannt und stand unter Bewährung. Als ich am späten Abend am Ort des Geschehens eintraf, zeugten Glassplitter und verbogene Straßenschilder von der wilden Jagd durch die Mainmetropole.
Die Frankfurter Staatsanwaltschaft hat mehrere Verfahren eingeleitet – von gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr bis hin zu versuchter Körperverletzung. Der Fall wirft erneut die Frage auf, wie Behörden mit Intensivtätern umgehen sollten. Für die Anwohner im Bahnhofsviertel bleibt ein mulmiges Gefühl.