Der Meilenstein unter Frankfurt liegt 17 Meter tief: Am Montag feierten die Frankfurter Verkehrsbetriebe den Durchbruch des U-Bahn-Tunnels zwischen Dom/Römer und Hauptbahnhof. Nach 15 Monaten Bauzeit hat die 740 Tonnen schwere Tunnelbohrmaschine «Franziska» ihr Ziel erreicht – ein entscheidender Schritt im Ausbau der U5.
Frankfurts Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert (Grüne) sprach bei der Feier von einem «historischen Tag für den Nahverkehr». Der neue, 1,6 Kilometer lange Tunnel soll künftig eine direkte Verbindung zwischen der Innenstadt und dem Hauptbahnhof schaffen, eine Strecke, die bislang nur mit Umsteigen möglich war.
Besonders beeindruckend: Die Tunnelbohrmaschine arbeitete sich zentimeterweise durch den Frankfurter Untergrund, während darüber der Alltag der Großstadt weiterlief. «An manchen Tagen haben wir nur fünf Meter geschafft», erläutert Projektleiter Martin Gärber. «Die geologischen Verhältnisse in Frankfurt sind komplexer, als man denkt.»
Der Ausbau der U5 ist Teil eines größeren Plans, den öffentlichen Nahverkehr in Frankfurt zu stärken. Rund 348 Millionen Euro kostet das Projekt, dessen Fertigstellung für 2025 angesetzt ist. «Wir liegen im Zeitplan», versichert VGF-Geschäftsführer Michael Rüffer. «Und im Budget.»
Für mich zeigt das Projekt, wie sehr Frankfurt unterirdisch zusammenwächst. Seit meiner ersten Berichterstattung über den ÖPNV in Hessen vor fast 15 Jahren habe ich selten ein Projekt erlebt, das so viele technische Herausforderungen mit stadtplanerischer Vision verbindet.
Nach dem Durchbruch beginnt nun der Innenausbau des Tunnels. Zwei neue U-Bahnhöfe entstehen: einer am Hauptbahnhof und einer an der Güterstraße. Die Stadt rechnet mit 25.000 zusätzlichen Fahrgästen täglich, wenn die Strecke in Betrieb geht. «Dieser Tunnel ist mehr als nur Infrastruktur», betont Oberbürgermeister Mike Josef bei der Feier. «Er ist ein Stück Frankfurter Zukunft.»