Die Zollbilanz 2023 für Frankfurt zeigt ein beunruhigendes Bild: Die Schmuggelversuche nehmen deutlich zu. Allein am Frankfurter Flughafen stellten Beamte 4.450 Kilogramm Rauschgift sicher – 43 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei Kontrollen entdeckten sie zudem 5,2 Millionen geschmuggelte Zigaretten und 660 gefälschte Markenartikel.
«Besonders die Zunahme bei harten Drogen wie Kokain macht uns Sorgen», erklärt Christine Meyer, Leiterin des Hauptzollamts Frankfurt. Im Gespräch betont sie: «Die Schmuggler werden immer einfallsreicher in ihren Verstecken – von ausgehöhlten Büchern bis zu doppelten Kofferböden.»
Bemerkenswert ist auch der Anstieg bei Bargeldschmuggel: 26 Millionen Euro wollten Reisende unverzollt über die Grenze bringen. Die Zollbeamten stehen dabei vor einer Mammutaufgabe. Allein letztes Jahr fertigten sie 23 Millionen Postsendungen ab und kontrollierten über 35.000 Flüge.
Als ich die Kontrollen vor Ort begleitete, fiel mir die Mischung aus Routine und höchster Konzentration auf. Ein junger Zollbeamter erklärte mir: «Wir entwickeln mit der Zeit ein Gespür für Unstimmigkeiten. Manchmal sind es nur Kleinigkeiten – ein nervöser Blick oder ein unpassendes Reisegepäck.»
Die steigenden Zahlen zeigen, dass Frankfurt weiterhin ein zentraler Umschlagplatz für illegale Waren bleibt. Experten vermuten, dass die tatsächliche Dunkelziffer noch höher liegt. Mit neuen Röntgengeräten und besser ausgebildeten Spürhunden will der Zoll künftig noch effektiver arbeiten. Werden diese Maßnahmen ausreichen? Die Schmuggler passen sich jedenfalls schnell an neue Kontrollen an.