Es sollte ein weiterer Meilenstein in seiner beeindruckenden NBA-Karriere werden. Stattdessen endete die Partie für Franz Wagner mit einem Schock-Moment, der die deutsche Basketball-Gemeinde in Atem hält. Der 24-jährige Berliner, mittlerweile zum Gesicht der Orlando Magic avanciert, musste im vierten Viertel des Spiels gegen die Boston Celtics nach einem heftigen Zusammenprall mit Gegenspieler Jayson Tatum vom Feld. Die Szene wirkte auf den ersten Blick harmlos, doch Wagners schmerzverzerrtes Gesicht sprach Bände.
Wagner, der in dieser Saison mit durchschnittlich 23,7 Punkten pro Spiel seine bisher stärkste Performance zeigt, griff sich sofort ans rechte Knie und signalisierte der Bank, dass etwas nicht stimmt. Die medizinische Abteilung der Magic reagierte unmittelbar. Als er gestützt von zwei Betreuern in die Kabine humpelte, wurde es in der Kia Center Arena gespenstisch still. Sein Bruder Moritz, der von der Bank aus alles mitverfolgte, konnte seine Sorge kaum verbergen.
«Wir hoffen natürlich auf das Beste, aber müssen die Untersuchungen abwarten», erklärte Magic-Coach Jamahl Mosley nach dem Spiel sichtlich mitgenommen. «Franz ist nicht nur sportlich, sondern auch menschlich ein zentraler Teil unseres Teams.» Besonders bitter: Wagner befand sich in der Form seines Lebens und wurde erst vor zwei Wochen zum Eastern Conference Player of the Week gekürt.
Die ersten Diagnosen sprechen von einer Bänderdehnung im rechten Knie, wobei ein MRT am heutigen Tag genauere Erkenntnisse bringen soll. In den sozialen Medien überschlugen sich derweil die Genesungswünsche. Auch Dennis Schröder meldete sich aus Brooklyn: «Wir stehen alle hinter dir, Franz! Komm stark zurück!» Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft bangt nun ebenfalls – steht doch im Februar das wichtige Olympia-Qualifikationsturnier an. Ob Wagner bis dahin wieder fit sein wird? Für die Magic, die derzeit auf Playoff-Kurs liegen, wären längere Ausfallzeiten ihres europäischen Stars jedenfalls ein herber Rückschlag.