In Berlin sorgt ein politisches Gerücht für Aufregung: Angeblich plant Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) einen Wechsel nach Brandenburg. Auslöser waren Spekulationen über ihre mögliche Spitzenkandidatur für die SPD bei der Landtagswahl im September 2024. Laut einer Umfrage von Infratest dimap liegt die SPD in Brandenburg derzeit bei 18 Prozent – weit hinter der AfD mit 26 Prozent.
Giffey dementierte die Wechsel-Gerüchte gestern entschieden: «Ich bin Wirtschaftssenatorin in Berlin und bleibe das auch.» Die frühere Berliner Regierende Bürgermeisterin betonte, sie wolle ihre begonnene Arbeit fortsetzen und stehe nicht für eine Kandidatur in Brandenburg zur Verfügung.
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat bereits angekündigt, erneut als Spitzenkandidat anzutreten. Politikexperte Martin Sonntag erklärt: «Die Spekulationen um Giffey entstanden vor allem durch ihre frühere bundespolitische Erfahrung als Familienministerin und ihre Bekanntheit über Berlin hinaus.»
In den Berliner Regierungskreisen waren die Gerüchte mit Sorge beobachtet worden. Ein vorzeitiger Abgang Giffeys hätte die schwarz-rote Koalition unter Druck gesetzt. «Solche Personalspekulationen können ein Regierungsbündnis empfindlich stören«, sagte mir ein langjähriger SPD-Stratege beim Kaffee in einem Kreuzberger Café.
Woidke steht vor einer schwierigen Wahl in Brandenburg. Der amtierende Ministerpräsident muss die SPD gegen einen erwarteten Rechtsruck verteidigen. Mit Giffeys klarer Absage konzentriert sich der Blick nun wieder auf die Herausforderungen in Berlin – vom Wohnungsmangel bis zur wirtschaftlichen Transformation. Und in Brandenburg? Dort muss Woidke nun eigene Stärke beweisen.