In München erschüttert ein Fall häuslicher Gewalt die Stadtgemeinschaft. Eine 25-jährige Frau wurde von ihrem Ex-Freund mehrere Stunden festgehalten, bedroht und sexuell missbraucht. Die Polizei konnte den 27-jährigen Tatverdächtigen in der gemeinsamen Wohnung im Stadtteil Ramersdorf festnehmen, nachdem die Frau durch einen heimlichen Notruf Hilfe holen konnte.
Der Vorfall ereignete sich am vergangenen Freitagabend, als die junge Frau in die ehemals gemeinsame Wohnung zurückkehrte, um persönliche Gegenstände abzuholen. Der Ex-Partner hinderte sie gewaltsam am Verlassen der Wohnung, nahm ihr das Handy ab und drohte ihr mit weiterer Gewalt. Ein Polizeisprecher bestätigte: «Die Frau wurde über mehrere Stunden gegen ihren Willen festgehalten und schwer misshandelt.»
Laut Ermittlern gelang es dem Opfer später, unbemerkt an ihr Mobiltelefon zu kommen und den Notruf zu wählen. Die alarmierten Beamten rückten sofort mit einem Großaufgebot aus und konnten die Wohnung stürmen. Die Frau wurde mit erheblichen Verletzungen in ein Münchner Krankenhaus gebracht.
Die Frau berichtete den Einsatzkräften, dass die Beziehung bereits seit Monaten von Gewalt geprägt war. Solche Fälle nehmen leider zu – aus meiner Berichterstattung in München weiß ich, dass die Fallzahlen häuslicher Gewalt seit der Pandemie deutlich gestiegen sind.
Der Tatverdächtige sitzt nun in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Freiheitsberaubung, Körperverletzung und Vergewaltigung. Die Nachbarschaft zeigt sich erschüttert. «Man hört manchmal Streit, aber so etwas hätte ich nie für möglich gehalten», sagt eine Anwohnerin des Mehrfamilienhauses.
Diese schreckliche Tat erinnert an die Wichtigkeit von Schutzangeboten für Opfer häuslicher Gewalt. Experten raten Betroffenen, sich frühzeitig Hilfe zu holen. Die Stadt München hat ihre Hilfsangebote ausgebaut, doch bleibt die Frage: Reicht das aus, um Frauen vor solchen Übergriffen zu schützen?