Die Spieler staunten nicht schlecht, als Friedhelm Funkel seine erste Ansprache als Retter in der Not beim 1. FC Köln hielt. Der 67-jährige Fußballlehrer packte gleich zu Beginn die harte Tour aus. «Wenn ich merke, dass einer nicht mitzieht, dann nehme ich ihn raus», soll der erfahrene Coach laut Express seinem Team unmissverständlich klargemacht haben.
Bei seinem Comeback auf der Trainerbank nach über einem Jahr Pause ließ Funkel keinen Zweifel daran, was er von seinen Spielern erwartet. Die klare Ansage kam offenbar gut an bei der verunsicherten Mannschaft, die sich mitten im Abstiegskampf befindet. Funkel, der bereits zum zweiten Mal den FC übernimmt, bringt genau die Mischung aus Erfahrung und Autorität mit, die der Klub jetzt braucht.
In Köln setzen sie voll auf den «Funkel-Effekt». Der Trainer-Routinier hat schon mehrfach bewiesen, dass er wackelnde Vereine stabilisieren kann. Seine direkte, unverblümte Art könnte genau der Weckruf sein, den die Kölner Profis brauchen. «Er hat sofort klargemacht, dass es keine Ausreden mehr gibt», verriet ein Insider aus dem Vereinsumfeld.
Die ersten Trainingseinheiten unter Funkel waren intensiv, aber gezielt. Er setzt auf klare taktische Anweisungen statt komplizierter Spielsysteme. «Wir müssen zurück zu den Basics«, soll seine Devise lauten. In der aktuellen Situation zählt nur der Klassenerhalt – und dafür braucht es manchmal mehr Klartext als komplexe Taktikschulung.
Die Spieler scheinen Funkels Herangehensweise zu schätzen. «Er spricht eine deutliche Sprache, da weiß jeder, woran er ist», sagte ein Spieler nach den ersten Einheiten. Ob der «Funkel-Effekt» tatsächlich eintritt, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Eines ist aber sicher: Langweilig wird es mit dem Trainer-Fuchs an der Seitenlinie definitiv nicht.