Die Welle der Hilfsbereitschaft nach dem Tod der jungen Ukrainerin Viktoriia in Friedland ist überwältigend. Innerhalb kürzester Zeit haben Bewohner, lokale Vereine und Organisationen mehr als 12.000 Euro gespendet. Das Geld wird der Familie des Mädchens übergeben, die seit ihrer Flucht vor dem Krieg in der niedersächsischen Gemeinde lebte. Die 16-Jährige wurde am 12. März tot aufgefunden.
«Die Anteilnahme ist enorm und zeigt, wie eng unsere Gemeinschaft zusammensteht», sagt Bürgermeister Andreas Friedrichs beim Pressegespräch. «In schweren Zeiten rücken wir hier eng zusammen.» Die Spendenaktion wurde spontan von der Gemeinde organisiert, nachdem die Nachricht vom Tod des Mädchens bekannt wurde.
Besonders berührend: Viele Spender kannten Viktoriia persönlich aus der Schule oder durch Freizeitaktivitäten. «Sie war ein aufgeschlossenes Mädchen, das hier neue Freunde gefunden hatte und gut Deutsch sprach», berichtet ihre ehemalige Lehrerin Sabine Meier mit Tränen in den Augen.
Die niedersächsische Landesaufnahmebehörde unterstützt die Familie zusätzlich bei allen formalen Angelegenheiten. Der größte Teil des Geldes wird für die Überführungskosten verwendet, da die Familie den Wunsch geäußert hat, ihre Tochter in der ukrainischen Heimat beizusetzen.
In meinen fast zwanzig Jahren als Journalistin habe ich selten eine so schnelle und umfassende Hilfsbereitschaft erlebt. Die Menschen in Friedland, selbst jene mit wenig Einkommen, haben gespendet, was sie konnten.
Während die polizeilichen Ermittlungen zur Todesursache noch laufen, konzentriert sich die Gemeinde darauf, der Familie beizustehen. Ein Gedenkgottesdienst ist für nächste Woche geplant. Die Tragödie erinnert uns daran, dass hinter jeder Flüchtlingsstatistik Menschen mit Hoffnungen und Träumen stehen – und dass wahre Menschlichkeit keine Grenzen kennt.