Autofahrer in und um Köln müssen sich am Donnerstag auf erhebliche Verkehrsbehinderungen einstellen. Zum Feiertag Fronleichnam wird mit massivem Reiseverkehr gerechnet. Der ADAC warnt vor besonders langen Staus auf der A1, A3 und A4 – die ohnehin stark belasteten Rheinbrücken könnten zum Nadelöhr werden. Allein im vergangenen Jahr zählte der Verkehrsclub über 2.300 Stunden Stau in NRW während des verlängerten Wochenendes.
Die Kombination aus Feiertag und Brückentag schafft ideale Voraussetzungen für Kurzurlaube. «Viele Menschen nutzen die vier freien Tage für einen Kurztrip», erklärt Verkehrsexperte Thomas Müther vom ADAC Nordrhein. Besonders der Donnerstagvormittag und der Sonntagnachmittag gelten als kritische Zeiten. Die Autobahnen rund um Köln sind bekannt für ihre Anfälligkeit – die 120 Baustellen in NRW verschärfen die Situation zusätzlich.
Die Stadtverwaltung Köln rät zu öffentlichen Verkehrsmitteln. «Wer dennoch mit dem Auto unterwegs sein muss, sollte unbedingt mehr Zeit einplanen», so ein Sprecher der Stadt. Ein besonderes Problem: Die Leverkusener Brücke, deren Neubau sich weiter verzögert. Die provisorische Konstruktion kann den erwarteten Ansturm kaum bewältigen.
Als ich vergangenes Jahr zu Fronleichnam beruflich nach Köln musste, stand ich selbst drei Stunden im Stau. Die Stimmung unter den Autofahrern schwankte zwischen Resignation und Galgenhumor. Ein Kölner neben mir meinte lakonisch: «Dat is wie Karneval, nur ohne Musik.»
Verkehrsexperten empfehlen, die Hauptreisezeiten zu meiden und auf alternative Routen auszuweichen. Oder den Rat der Anwohner zu befolgen: «Am besten bleibt man in Köln und genießt die leere Stadt, während andere im Stau stehen.» Die wahre Kunst scheint zu sein, entweder sehr früh oder sehr spät zu fahren – oder einfach das zu tun, was Kölner am besten können: Die Situation mit Humor zu nehmen.