Die Tragödie auf der L111 erschüttert den Landkreis Osnabrück. Bei einem verheerenden Frontalzusammenstoß nahe Bohmte starben gestern Abend drei Menschen. Ein BMW-Fahrer hatte beim Überholen die Kontrolle verloren und war in den Gegenverkehr geraten. Augenzeugen berichten von einer dramatischen Unfallszene, die die Einsatzkräfte bis in die Nachtstunden beschäftigte.
Der Unfallhergang wirft viele Fragen auf. Nach ersten Ermittlungen der Polizei versuchte der 39-jährige BMW-Fahrer gegen 19:30 Uhr, mehrere Fahrzeuge zu überholen. Dabei kam es zur Kollision mit einem entgegenkommenden VW Golf. «Die Wucht des Aufpralls war so enorm, dass beide Fahrzeuge völlig zerstört wurden», erklärt Polizeisprecher Michael Lehmann. Der BMW-Fahrer und zwei Insassen des Golf – ein Ehepaar aus dem Landkreis – verstarben noch am Unfallort.
Als ich an der Unfallstelle eintraf, war die Atmosphäre erdrückend. Die sonst so friedliche Landstraße zwischen Feldern und Wäldern verwandelt in einen Ort der Trauer. Anwohner legten bereits Blumen nieder. «Diese Straße ist bekannt für gefährliche Überholmanöver», sagt Anlieger Thomas Brinkmann kopfschüttelnd. «Wir haben seit Jahren auf eine Geschwindigkeitsbegrenzung gedrängt.»
Die Polizei ermittelt nun, ob überhöhte Geschwindigkeit oder Alkohol im Spiel waren. Die L111 bleibt eine der gefährlichsten Straßen Niedersachsens – seit 2020 gab es hier bereits sechs tödliche Unfälle. Für die kleine Gemeinde Bohmte ist es ein weiterer Schicksalsschlag, der zum Nachdenken über unsere Fahrgewohnheiten zwingt.