Die Atmosphäre im Teamhotel der Füchse Berlin ist geladen mit einer Mischung aus Anspannung und Zuversicht. Während draußen Kölner Regen gegen die Fensterscheiben prasselt, strahlt Fabian Wiede eine bemerkenswerte Ruhe aus. Der Rückraumspieler der Füchse Berlin wirkt fokussiert, wie ein Athlet, der genau weiß, was in den nächsten 24 Stunden auf dem Spiel steht.
«Wir sind jetzt so weit gekommen, da wollen wir natürlich auch den Titel holen», sagt Wiede mit einem leichten Lächeln, während er seinen Kaffee umrührt. Nach dem dramatischen Halbfinalsieg gegen den FC Barcelona stehen die Berliner erstmals im Champions-League-Finale. Ein historischer Moment für den Verein aus der Hauptstadt. «Was die Mannschaft gestern gezeigt hat, war unglaublich. Diese Widerstandsfähigkeit zeichnet uns seit Monaten aus.»
Die Berliner haben sich in dieser Saison zu einer echten Turniermannschaft entwickelt. Mit ihrer Mischung aus erfahrenen Spielern und jungen Talenten haben sie eine beeindruckende Balance gefunden. Besonders die Defensivarbeit wurde unter Trainer Jaron Siewert auf ein neues Level gehoben. «Wenn unsere Abwehr so steht wie gestern, wird es extrem schwer, uns zu schlagen», betont Wiede selbstbewusst.
Die Digitalisierung hat auch im Handball längst Einzug gehalten. Wiede verrät, dass das Team intensiv mit Videoanalysen arbeitet und jeder Spieler individualisierte Leistungsdaten auf seinem Tablet studiert. «Früher gab’s dicke Mappen mit Spielzügen, heute haben wir alles digital. Das macht die Vorbereitung viel effizienter.» Die Berliner nutzen zudem Sensortechnologie im Training, um Belastungen optimal zu steuern.
Der Final-Gegner Aalborg gilt als offensivstark, doch Wiede bleibt gelassen: «Wir haben unseren Plan.» Nach Jahren des Aufbaus scheinen die Füchse bereit für den großen Wurf. Die Frage, die sich Berlin nun stellt: Kehren die Füchse mit dem wichtigsten Handball-Vereinstitel nach Hause zurück? Wiede nimmt einen letzten Schluck Kaffee und steht auf. «Wir sind bereit.»