Die Stimmung in der Max-Schmeling-Halle kippte endgültig, als die Füchse Berlin am Samstag mit 26:37 gegen den SC Magdeburg untergingen. Was als Topspiel angekündigt war, entwickelte sich zum Debakel. Am Ende hallten Pfiffe durch die Arena – gerichtet an Sportvorstand Bob Hanning und Trainer Jaron Krickau, die ratlos wirkten.
Nach der vierten Niederlage in Folge wird die Luft dünn für die Füchse. «Wir befinden uns aktuell in einem mentalen Loch», gestand Nationalspieler Nils Lichtlein nach dem Spiel. Die Zahlen sprechen für sich: 17 technische Fehler, eine Wurfquote von nur 54 Prozent und eine desolate Abwehrleistung. Der SCM spielte die Berliner phasenweise an die Wand.
Besonders brisant: Das Publikum skandierte «Hanning raus» – ein Novum für den langjährigen Macher des Vereins. Die Kritik entzündet sich auch an der Personalpolitik. Der Abgang von Spielmacher Lasse Andersson im Sommer und die Verletzung von Paul Drux haben eine Lücke gerissen, die bisher niemand schließen konnte. «Wir müssen jetzt zusammenhalten und uns aus dieser Krise herausarbeiten», forderte Kapitän Fabian Wiede.
Für die Füchse geht es nun darum, die Saison zu retten. Mit Platz vier in der Bundesliga ist das internationale Geschäft in Gefahr. Die European League könnte der rettende Strohhalm sein – vorausgesetzt, die Mannschaft findet schnell zu ihrer Form zurück. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob der einstige Meisterschaftskandidat noch die Kurve kriegt oder ob die Krise noch tiefere Spuren hinterlässt.