Die Fürstenrieder Straße in München ist seit gestern Abend teilweise gesperrt. Unter der Fahrbahn wurden gefährliche Hohlräume entdeckt, die das Baureferat nun mit Spezialschaum füllen muss. Der Abschnitt zwischen Waldfriedhofstraße und Höcherstraße bleibt voraussichtlich bis Ende November gesperrt. Eine wichtige Verkehrsader im Münchner Westen ist damit für mehrere Wochen nur eingeschränkt nutzbar.
«Es geht um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer», erklärt Baureferats-Sprecherin Dagmar Schmidt. Bei Routineuntersuchungen wurden die Hohlräume festgestellt – nicht das erste Mal in München. Bereits 2019 musste die Straße wegen ähnlicher Probleme saniert werden. Damals stürzte sogar ein Auto in einen plötzlich entstandenen Krater.
Der Spezialschaum, der nun eingefüllt wird, härtet unter der Straße aus und verhindert Einbrüche der Fahrbahn. Anwohner Michael Berger (53) zeigt Verständnis: «Natürlich ist das ärgerlich, aber besser jetzt reparieren als später einen schlimmen Unfall riskieren.»
Die Umleitung führt über die Ammerseestraße, was dort bereits zu deutlich mehr Verkehr führt. Für die Anwohner bedeutet dies mehr Lärm und längere Fahrzeiten. In den Stoßzeiten morgens und abends staut sich der Verkehr erheblich.
Vor Ort beobachte ich, wie Techniker mit speziellen Messgeräten den Untergrund scannen. Es erinnert mich an die Situation in Schwabing vor einigen Jahren, als ähnliche Probleme auftraten. «München steht teilweise auf schwierigem Untergrund», erklärt mir ein Bauarbeiter.
Die Sperrung trifft besonders den Lieferverkehr und die MVG-Busse hart. Für die lokalen Geschäfte könnte es Umsatzeinbußen bedeuten. Die Stadt prüft, ob Entschädigungen möglich sind.
Dass solche Hohlräume unter Münchner Straßen entstehen können, zeigt einmal mehr die Herausforderungen der alternden Infrastruktur. Experten fordern seit Jahren mehr präventive Maßnahmen und regelmäßigere Kontrollen. Die Frage bleibt: Wie viele unsichtbare Probleme schlummern noch unter unseren Füßen?