Gasalarm am Mittwochabend im Hamburger Stadtteil St. Georg löste einen Großeinsatz aus. Gegen 18 Uhr meldeten Mitarbeiter eines Lieferservices in der Langen Reihe seltsame Gerüche und Atembeschwerden. Die Feuerwehr evakuierte sofort das Gebäude und sperrte die Straße weiträumig ab.
«Es war plötzlich dieser stechende Geruch, und dann bekamen wir Kopfschmerzen», berichtet Serkan M., einer der betroffenen Mitarbeiter. Fünf Personen wurden mit Verdacht auf Atemwegsreizungen ins Krankenhaus gebracht, konnten es aber nach kurzer Untersuchung wieder verlassen.
Mit Atemschutzgeräten und Spezialausrüstung untersuchten die Einsatzkräfte die Räumlichkeiten. Die Messungen ergaben Hinweise auf erhöhte Kohlendioxidwerte, die vermutlich durch einen technischen Defekt an der Kühlanlage verursacht wurden. «Solche Vorfälle nehmen wir immer ernst, da giftige Dämpfe schnell lebensgefährlich werden können», erklärt Einsatzleiter Torben Klaasen.
In meinen 20 Jahren Berichterstattung habe ich beobachtet, dass besonders in der Gastronomie die Wartung von Kühlanlagen oft vernachlässigt wird. Die älteren Gebäude in St. Georg mit ihren verwinkelten Installationen verschärfen dieses Problem zusätzlich.
Die Anwohner konnten nach etwa zwei Stunden wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Der Lieferservice bleibt vorerst geschlossen, bis die Ursache vollständig geklärt ist. Die Behörden prüfen nun, ob alle Wartungsvorschriften eingehalten wurden.
Der Vorfall zeigt einmal mehr, wie eng in unseren Städten Wohn- und Gewerbenutzung miteinander verwoben sind – ein Sicherheitsrisiko, das mehr Aufmerksamkeit verdient.