Schockierende Szenen im Hamburger Stadtteil St. Pauli: Unbekannte warfen am Freitagabend eine Gasflasche von einer Brücke auf ein fahrendes Auto. Der Mercedes wurde schwer beschädigt, wie durch ein Wunder blieben die beiden Insassen unverletzt. Die Polizei fahndet mit Hochdruck nach den Tätern, die nach der gefährlichen Attacke gegen 23:30 Uhr in der Nähe der Reeperbahn flüchteten.
Erst vor zwei Wochen ereignete sich ein ähnlicher Vorfall in Wilhelmsburg, wo ein Betonklotz von einer Autobahnbrücke geworfen wurde. „Diese Taten sind kein dummer Streich, sondern können tödlich enden», erklärt Kriminalhauptkommissar Thomas Weber. Laut Polizeistatistik gab es in den vergangenen sechs Monaten bereits fünf solcher Angriffe im Hamburger Stadtgebiet.
Als ich am Samstagmorgen am Tatort war, standen immer noch schockierte Anwohner zusammen. „Das hätte jeden treffen können», sagte mir Anwohnerin Maria L. (56), die seit 30 Jahren in der Straße lebt. Die Polizei sicherte Spuren und wertet nun Aufnahmen von Überwachungskameras aus.
Psychologe Dr. Matthias Krüger vom UKE Hamburg sieht in solchen Taten oft ein gefährliches Gruppenphänomen: „Meist handelt es sich um Täter, die den Ernst der Lage völlig ausblenden und nur den Nervenkitzel suchen.»
Die Ermittler bitten Zeugen, die am Freitagabend verdächtige Personen auf der Brücke gesehen haben, sich dringend zu melden. Die beiden Autoinsassen stehen unter Schock – ein paar Sekunden früher oder später, und die Gasflasche hätte durch die Windschutzscheibe schlagen können. Wie viel Glück sie hatten, wird ihnen vermutlich erst in den kommenden Tagen bewusst werden.