In Berlin haben am Samstag tausende Menschen gegen den Gaza-Krieg protestiert. Laut Polizeiangaben versammelten sich etwa 10.000 Teilnehmer am Alexanderplatz, die Veranstalter sprachen von 30.000. Mit Palästinenserfahnen und Plakaten wie «Stoppt den Völkermord» zogen die Demonstranten durch Mitte bis zum Großen Stern.
Die Protestierenden forderten ein Ende der israelischen Militäroperation im Gazastreifen und kritisierten die deutsche Unterstützung für Israel. «Unsere Regierung macht sich mitschuldig, indem sie weiter Waffen liefert und den Militäreinsatz politisch deckt», sagte Khalil Abbadi, einer der Organisatoren. Auch die humanitäre Lage der Zivilbevölkerung stand im Fokus.
Ich beobachte seit Monaten, wie diese Demonstrationen immer größer werden. Anders als bei früheren Protesten schließen sich inzwischen Menschen verschiedenster Herkunft an – von Studenten bis zu älteren Friedensaktivisten. Die Stimmung wirkte aufgeheizt, aber weitgehend friedlich. Nur vereinzelt musste die Polizei eingreifen, als verbotene Parolen gerufen wurden.
Parallel fand eine deutlich kleinere Gegendemonstration statt, bei der etwa 200 Menschen an die Opfer des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober erinnerten. «Wir dürfen nicht vergessen, wie dieser Konflikt begann», mahnte Sarah Goldstein vom Jüdischen Forum.
In Hamburg und München waren ähnliche Proteste angekündigt. Experten erwarten eine weitere Zuspitzung der Demonstrationen, sollte die angekündigte Offensive auf Rafah umgesetzt werden. Die Frage bleibt: Welchen Einfluss haben diese Proteste auf die deutsche Nahost-Politik?