In der Münchner Innenstadt entsteht ein neuer Ort zum Verweilen. Der Georg-Kronawitter-Platz zwischen Tal, Hochbrückenstraße und Heilig-Geist-Kirche soll grundlegend umgestaltet werden. Wo heute hauptsächlich Autos parken, könnten schon bald Menschen auf Bänken sitzen, Kinder spielen und Bäume Schatten spenden. Der Stadtrat hat letzte Woche mit deutlicher Mehrheit die Planungen befürwortet.
Die Umwandlung des Platzes, der nach dem früheren Münchner Oberbürgermeister Georg Kronawitter benannt ist, sieht eine großzügige Fußgängerzone vor. Statt der bisherigen 42 Parkplätze werden nur noch wenige Stellplätze für Menschen mit Behinderung sowie Lieferfahrzeuge bleiben. «Wir schaffen hier einen echten Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger«, erklärt Baureferentin Jeanne-Marie Ehbauer. «Dieser historische Ort verdient eine bessere Nutzung als ein simpler Parkplatz.»
Besonders die Anwohner im Tal dürften aufatmen. Bei meinen Recherchen vor Ort hörte ich immer wieder Klagen über den Mangel an Aufenthaltsqualität in diesem Teil der Altstadt. Eine Anwohnerin meinte: «Hier ist es laut, zugepflastert und im Sommer unerträglich heiß.«
Die neuen Pläne sehen 15 schattenspendende Bäume vor, dazu Sitzmöbel und einen kleinen Wasserspielplatz. Die historische Umgebung mit der Heilig-Geist-Kirche soll durch die Umgestaltung besser zur Geltung kommen. Insgesamt 4,8 Millionen Euro will die Stadt in das Projekt investieren.
Nicht alle sind jedoch begeistert. Der Einzelhandel sorgt sich um wegfallende Parkplätze, und Anlieger befürchten nächtlichen Lärm. Ob die Stadt diese Bedenken ausräumen kann, wird sich zeigen. Die Bauarbeiten sollen 2026 beginnen – ein weiterer Schritt zur Verkehrsberuhigung der Münchner Innenstadt, der die Stadt ein Stück lebenswerter machen könnte.