In Frankfurt sorgt ein geplantes Museum für Kontroversen: Das Deutsche Rauschmuseum soll Besucher über die Geschichte von Drogen, Alkohol und Rausch informieren. Gestern kam es im Römer zu hitzigen Debatten zwischen den politischen Lagern. Die CDU und andere konservative Parteien lehnen das Projekt ab, während die Ampelkoalition aus Grünen, SPD, FDP und Volt es befürwortet. Fünf Millionen Euro soll das Museum kosten.
Die Debatte zeigt, wie unterschiedlich die Sicht auf Suchtprävention ist. «Wir brauchen keinen weiteren Anziehungspunkt für die Drogenszene», kritisierte CDU-Fraktionschef Nils Kößler. Dem widerspricht Gesundheitsdezernentin Elke Voitl (Grüne): «Das Museum soll aufklären und präventiv wirken, nicht zum Konsum animieren.»
In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich selten erlebt, dass kulturelle Projekte so polarisieren. Während das Museum für die einen ein innovatives Aufklärungsprojekt darstellt, sehen andere die Gefahr einer Verharmlosung. Interessant ist: Auch unter Frankfurter Bürgern, mit denen ich gesprochen habe, gehen die Meinungen weit auseinander.
Das Rauschmuseum könnte 2026 eröffnen, wenn die Stadtverordnetenversammlung zustimmt. Die endgültige Entscheidung steht noch aus. Die Diskussion wirft grundsätzliche Fragen auf: Wie geht eine moderne Stadtgesellschaft mit dem Thema Rauschmittel um? Und wann hilft Aufklärung mehr als Verbote?