Nach wochenlanger Vorbereitung liegt nun ein dunkler Schatten über dem geplanten «Gerresheimer Winterzauber». Die beliebte Einkaufsstraße an der Benderstraße in Düsseldorf muss auf das Weihnachtsevent verzichten. Über 25 Geschäfte hatten sich bereits zusammengefunden, um am 30. November die Vorweihnachtszeit mit einem besonderen Ereignis zu feiern. Doch die Stadtverwaltung machte einen Strich durch die Rechnung.
Der Schock sitzt tief bei den Gerresheimer Händlern. «Wir hatten alles geplant – vom Glühweinstand bis zum Besuch des Nikolaus», erzählt Michaela Brinkmann, Inhaberin einer Boutique an der Benderstraße. Seit zwölf Jahren arbeitet sie hier und hat die Entwicklung des Stadtteils miterlebt. «Gerade nach den schwierigen Corona-Jahren wollten wir etwas für unsere treuen Kunden tun.»
Besonders bitter: Die Absage kam erst vergangene Woche, obwohl der Antrag bereits im September gestellt wurde. Die Stadt begründet ihre Entscheidung mit Sicherheitsbedenken. Eine Teilsperrung der Straße sei nicht möglich, da Rettungsfahrzeuge jederzeit durchkommen müssten. Zudem fehle ein tragfähiges Sicherheitskonzept.
Die Händlergemeinschaft zeigt sich verwundert. «Bei anderen Straßenfesten in der Stadt funktioniert es doch auch», meint Peter Köllmann vom örtlichen Gewerbeverein. «Wir hatten sogar angeboten, die Kosten für einen Sicherheitsdienst selbst zu übernehmen.»
In meinen fast zwanzig Jahren als Journalistin habe ich immer wieder beobachtet, wie bürokratische Hürden lokale Initiativen ausbremsen. Hier in Gerresheim ist die Enttäuschung besonders greifbar, weil viele Händler bereits in Dekoration und Werbung investiert hatten.
Für den Stadtteil ist die Absage mehr als nur ein ausgefallenes Fest. «Wir kämpfen gegen die Online-Konkurrenz und brauchen solche Events, um Menschen in unsere Geschäfte zu locken», erklärt Brinkmann. Die Gemeinschaft will nun zumindest mit kleineren Aktionen in den einzelnen Läden für weihnachtliche Stimmung sorgen.
Bleibt die Frage, ob die Stadt nicht doch noch einlenkt. Einige Händler wollen nicht aufgeben und haben für Montag ein Gespräch mit dem Bezirksbürgermeister angesetzt. Manchmal braucht es eben mehr als einen Anlauf, um das Herz der Bürokratie zu erwärmen – besonders in der Vorweihnachtszeit.