Ein Autokauf in Dortmund nahm gestern für einen 38-jährigen Mann eine unerwartete Wendung. Der Mann hatte in einem Online-Portal ein günstiges Fahrzeug entdeckt und wollte es für 8.000 Euro erwerben – deutlich unter dem Marktwert von rund 20.000 Euro. Bei der Übergabe auf einem Supermarkt-Parkplatz im Stadtteil Hörde schöpfte er jedoch Verdacht und alarmierte die Polizei.
Die Beamten stellten bei der Überprüfung fest: Das Fahrzeug war als gestohlen gemeldet. «Der Wagen wurde vor knapp drei Wochen in Köln entwendet», erklärte Polizeisprecher Peter Bandermann. Die Kennzeichen waren gefälscht, und im Handschuhfach fanden sich Unterlagen mit einer falschen Fahrzeugidentifikationsnummer.
Die Täter hatten offenbar auf die Gutgläubigkeit von Schnäppchenjägern gesetzt. «Wenn ein Angebot zu gut erscheint, um wahr zu sein, ist es das meistens auch», warnt Kriminalhauptkommissarin Sandra Voß. Nach ihrer Erfahrung werden solche Autos oft innerhalb weniger Tage ins Ausland verschoben oder in Einzelteilen verkauft.
Der 28-jährige Verkäufer aus Hamm wurde vorläufig festgenommen. Er behauptete, selbst nichts von der kriminellen Herkunft des Fahrzeugs gewusst zu haben. Die Ermittlungen der Dortmunder Kriminalpolizei laufen auf Hochtouren – auch zu möglichen Hintermännern.
Für den rechtmäßigen Besitzer des Wagens gibt es immerhin eine gute Nachricht: Er bekommt sein Auto zurück. Das Bundeskriminalamt registrierte allein im letzten Jahr über 12.000 Fahrzeugdiebstähle in Deutschland. Wer sich schützen will, sollte bei Gebrauchtwagenkäufen immer die Fahrzeugpapiere und den Ausweis des Verkäufers prüfen – und bei Zweifeln nicht zögern, die Polizei zu Rate zu ziehen.