Die Sicherheitslage am Dortmunder Hauptbahnhof bleibt angespannt. Gestern Abend eskalierte ein vermeintlich alltäglicher Einsatz, als ein Bundespolizist von drei Männern unvermittelt angegriffen wurde. Der 52-jährige Beamte erlitt Gesichtsverletzungen und musste ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Ein 27-jähriger Hauptverdächtiger wurde später in einem ICE Richtung Köln festgenommen.
Der Vorfall ereignete sich gegen 19:30 Uhr im nördlichen Bereich des Bahnhofs. Nach Angaben der Bundespolizei Dortmund wollte der uniformierte Beamte die drei Männer zunächst nur kontrollieren. «Der Angriff kam völlig unerwartet und mit erheblicher Brutalität», erklärte Polizeisprecher Thomas Müller. Zeugen berichteten, wie die Männer gemeinsam auf den Polizisten einschlugen, der daraufhin zu Boden ging.
Alarmierte Verstärkungskräfte konnten einen der Angreifer noch vor Ort festhalten, die anderen beiden flüchteten zunächst. «Solche Vorfälle nehmen leider zu», sagte mir ein Kollege der Bahnhofsstreife, der anonym bleiben möchte. Er beobachtet seit Jahren eine steigende Gewaltbereitschaft im Bahnhofsumfeld.
Dank der schnellen Videoauswertung und der Zusammenarbeit mit der Bahn wurde der Haupttäter nur zwei Stunden später in einem ICE nach Köln identifiziert. Bei der Festnahme am Bahnhof Bochum leistete der 27-Jährige erheblichen Widerstand.
Nach dem dritten Täter wird noch gefahndet. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte eingeleitet. Der Vorfall wirft erneut Fragen zur Sicherheit an Bahnhöfen auf – nicht nur in Dortmund, sondern bundesweit.