Im Zentrum Stuttgarts eskalierte am frühen Sonntagmorgen ein Streit vor einer beliebten Diskothek nahe des Schlossplatzes. Drei junge Männer im Alter von 18 bis 23 Jahren erlitten dabei schwere Verletzungen. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei begann die Auseinandersetzung gegen 4:30 Uhr, als zwei Gruppen aneinandergerieten.
Die Ermittlungen zeigen, dass die Situation schnell außer Kontrolle geriet. Ein 21-jähriger Mann erlitt eine tiefe Schnittwunde am Arm, sein 23-jähriger Begleiter wurde mit Verletzungen am Kopf ins Krankenhaus eingeliefert. Besonders besorgniserregend: Ein 18-Jähriger musste mit lebensgefährlichen Stichverletzungen notoperiert werden.
«Solche Vorfälle nehmen leider zu», erklärt Kriminalhauptkommissar Thomas Weidner. «Die Hemmschwelle, Messer einzusetzen, sinkt dramatisch.» Die Polizei hat eine Sonderkommission eingerichtet, um die Täter zu identifizieren. Videoaufnahmen aus der Umgebung werden derzeit ausgewertet.
Bei meinen Recherchen am Tatort heute Morgen war die Stimmung gedrückt. Stammgäste der Diskothek zeigten sich erschüttert. «Wir kommen seit Jahren her, aber jetzt überlege ich mir das zweimal», sagte eine 22-jährige Studentin.
Die Gewalt im Stuttgarter Nachtleben beschäftigt auch die Stadtpolitik. Mehr Polizeipräsenz und Videoüberwachung werden diskutiert. Doch reichen technische Lösungen aus? Die Frage, wie junge Menschen wieder lernen können, Konflikte ohne Gewalt zu lösen, bleibt bestehen. Stuttgart steht vor einer gesellschaftlichen Herausforderung, die weit über den Einzelfall hinausgeht.