Die Gewittersaison hat begonnen, und am Flughafen Düsseldorf rüstet man sich mit modernster Technik gegen Blitzeinschläge. Seit diesem Frühjahr sind dort neue Gewittersensoren im Einsatz, die Unwetter präziser vorhersagen können. Bereits ab einer Entfernung von 30 Kilometern erfassen die Sensoren herannahende Gewitter – ein entscheidender Zeitvorsprung für die Sicherheit von Passagieren und Personal.
«Bei Gewitter müssen wir sofort reagieren können», erklärt Flughafensprecher Marcus Schaff. «Die neuen Sensoren geben uns bis zu 30 Minuten mehr Vorlaufzeit.» Damit können die Verantwortlichen am drittgrößten deutschen Flughafen deutlich früher entscheiden, ob der Betrieb auf dem Vorfeld eingestellt werden muss.
Besonders die Mitarbeiter, die draußen an den Flugzeugen arbeiten, profitieren von dem neuen System. Bei Blitzgefahr werden die Außenarbeiten sofort unterbrochen – eine lebenswichtige Maßnahme. Erst letzte Woche konnte ich beobachten, wie bei einem plötzlichen Gewitter über dem Rheinland das System Alarm schlug und das Bodenpersonal in Sicherheit gebracht wurde, noch bevor der erste Donner zu hören war.
Die Sensoren, die vom Deutschen Wetterdienst mitentwickelt wurden, messen kontinuierlich die elektrische Ladung in der Luft. «Das ist wie ein Frühwarnsystem für die unsichtbare Gefahr», sagt Meteorologe Klaus Sturm. Auch andere Flughäfen in Deutschland planen nun ähnliche Systeme.
Die Technik könnte künftig auch bei Großveranstaltungen eingesetzt werden. In Zeiten zunehmender Extremwetterereignisse gewinnt der Schutz vor Blitzschlag immer mehr an Bedeutung – nicht nur für den Flugverkehr, sondern für unsere gesamte Infrastruktur. Oder wie meine alte Redaktionskollegin aus Baden-Württemberg immer sagte: «Beim Wetter hört der Spaß auf.»