Nach dem spektakulären Goldraub in Bruchsal sitzen nun zwei Tatverdächtige in Untersuchungshaft. Die Ermittler fassten einen 28-jährigen Mann, der als Hauptverdächtiger gilt. Bei dem Überfall auf einen Juwelier in der Fußgängerzone wurden im Februar Schmuck und Goldbarren im Wert von über 200.000 Euro erbeutet. Ein Tatverdächtiger hatte sich sogar als Paketzusteller verkleidet.
Die Ermittlungen der Sonderkommission führten zunächst zu einem 47-jährigen Komplizen. Nach wochenlanger akribischer Spurensuche konnten die Beamten nun auch den mutmaßlichen Haupttäter festnehmen. Bei Durchsuchungen in mehreren Wohnungen fanden die Ermittler Beweismaterial, das beide Männer stark belastet.
«Die Täter gingen mit erschreckender Kaltblütigkeit vor«, sagte Oberstaatsanwältin Martina Selig. Besonders beunruhigend: Der Hauptverdächtige soll laut Erkenntnissen der Polizei bereits in ähnliche Fälle in Süddeutschland verwickelt sein.
Nach meinen Recherchen vor Ort ist die Erleichterung in der Bruchsaler Geschäftswelt spürbar. Ein Händler aus der Nachbarschaft des überfallenen Juweliers erzählte mir: «Wir haben uns alle unsicher gefühlt. Jetzt können wir wieder ruhiger arbeiten.«
Die Festnahmen sind ein wichtiger Erfolg für die Ermittler, doch die Frage bleibt: Wo ist die Beute? Vom geraubten Gold fehlt bisher jede Spur. Die Polizei prüft nun, ob es Verbindungen zu ähnlichen Fällen in der Region gibt. Für uns in Baden-Württemberg bleibt dieser Fall ein mahnendes Beispiel dafür, wie dreist organisierte Kriminalität mittlerweile auch in kleineren Städten operiert.