Die Grenzen im Tischtennissport in der Südwestpfalz und im benachbarten Frankreich verschwimmen immer mehr. In Riedelberg und Mittelbach schlagen deutsche Spieler für französische Clubs auf – ein Phänomen, das zunehmend Normalität wird. Nach Schätzungen der regionalen Tischtennisverbände pendeln inzwischen über 50 Aktive zwischen den Ländern.
«Es ist einfach praktisch», sagt Klaus Müller, seit acht Jahren für den TTC Freyming in Frankreich aktiv. «Die Anfahrt ist kürzer als zu manchen pfälzischen Vereinen, und die Atmosphäre ist familiärer.» Der 56-jährige Riedelberger schätzt besonders die Gastfreundschaft bei Auswärtsspielen, wo oft gemeinsam gegessen wird.
In meinen zwanzig Jahren Sportberichterstattung habe ich die Entwicklung genau beobachtet: Was früher die Ausnahme war, ist heute gängige Praxis. Die Vereine auf beiden Seiten der Grenze profitieren von diesem Austausch. Die Franzosen schätzen die deutsche Spielschule, während die deutschen Spieler das lockere Ambiente in Frankreich genießen.
«Es gab anfangs sprachliche Hürden», erklärt Sarah Weber aus Mittelbach, die seit drei Jahren für Forbach spielt. «Aber mit Händen, Füßen und einem Online-Übersetzer klappt es inzwischen prima.» Die 32-Jährige hat durch den Vereinswechsel nicht nur ihr Spiel verbessert, sondern auch Freundschaften geknüpft.
Der frühere Verbandsfunktionär Peter Schmitt sieht darin ein gelungenes Beispiel europäischer Integration: «Was in der Politik oft kompliziert erscheint, funktioniert beim Sport ganz selbstverständlich.»
Die grenzüberschreitende Kooperation könnte künftig noch intensiver werden. Erste Gedanken zu gemeinsamen deutsch-französischen Jugendcamps gibt es bereits. Ein Modell, das Schule machen könnte – nicht nur beim Tischtennis.