Die Vorfreude auf das Herbert Grönemeyer-Konzert in Essen steigt. Am Sonntag kehrt der Sänger in seine alte Heimat zurück und wird das Stadion an der Hafenstraße zum Beben bringen. Die 20.000 Tickets waren innerhalb weniger Stunden vergriffen – ein Rekord für die Arena des Drittligisten Rot-Weiss Essen. Doch wer keine Karte ergattern konnte, muss nicht verzweifeln.
Für alle Fans ohne Ticket gibt es eine Alternative: WDR 2 überträgt das komplette Konzert live im Radio. Ab 19:30 Uhr können Hörer den Auftritt des 68-jährigen Musikers miterleben. «Herbert kommt nach Hause – das wollen wir allen ermöglichen, die keine Karte bekommen haben«, erklärt WDR-Redakteur Thomas Steinberg.
Grönemeyer selbst freut sich besonders auf den Auftritt in der Stadt, in der er geboren wurde. «Essen hat mich geprägt. Hier liegen meine Wurzeln«, sagte er in einem Interview. Sein letztes Konzert in der Ruhrgebietsstadt liegt bereits sechs Jahre zurück. Damals spielte er vor 150.000 Menschen bei der Eröffnung der Kulturhauptstadt RUHR.2010.
Die Setlist verspricht eine Mischung aus neuen Songs seines aktuellen Albums «Das ist los» und altbekannten Hits wie «Männer» oder «Bochum». Dass letzteres ausgerechnet in Essen gespielt wird, sorgt für Schmunzeln bei den Fans. Die Rivalität zwischen den Nachbarstädten ist legendär, aber Grönemeyer verbindet beide Orte in seiner Biografie.
Bei meinem letzten Besuch in Essen spürte ich, wie sehr die Menschen Grönemeyer als einen der ihren betrachten. Eine ältere Dame an der Bäckerei erzählte mir stolz: «Herbert ist ein Essener Junge geblieben, egal wie berühmt er wurde.«
Für die Stadt bedeutet das Konzert mehr als nur Musik. Es bringt wirtschaftliche Impulse und einen Imageschub. Hotelbetreiber berichten von ausgebuchten Zimmern, Gastronomen bereiten sich auf den Ansturm vor. Und wer weiß – vielleicht ist dies nicht das letzte Heimspiel des Musikers in seiner Geburtsstadt.