Die Rauchwolke ist weithin sichtbar, als ich am frühen Mittwochmorgen in Marzahn eintreffe. Ein Großbrand hält seit den frühen Morgenstunden den Berliner Osten in Atem. In einer Lagerhalle am Glückauer Weg ist gegen 3:30 Uhr ein Feuer ausgebrochen. Die Flammen haben sich schnell ausgebreitet, mittlerweile brennt eine Fläche von etwa 5.000 Quadratmetern – das entspricht der Größe eines Fußballfeldes.
«Es ist einer der größten Brände, die wir dieses Jahr in Berlin hatten», berichtet mir Einsatzleiter Martin Schmidt vor Ort. Die Feuerwehr ist mit über 170 Kräften im Einsatz. Überall stehen Einsatzfahrzeuge, Schläuche durchziehen das Gelände. Immer wieder sind kleine Explosionen zu hören, vermutlich von Gasflaschen, die in der Halle gelagert waren.
Besonders besorgniserregend: Die dichte Rauchentwicklung zieht in Richtung Wohngebiete. Die Behörden haben deshalb eine amtliche Gefahrenmeldung herausgegeben. «Bitte schließen Sie Fenster und Türen und schalten Sie Lüftungen und Klimaanlagen ab«, warnt ein Feuerwehrsprecher. Der Rauch kann Atemwegsreizungen verursachen.
In den umliegenden Straßen stehen Anwohner mit besorgten Gesichtern. «Ich wurde von den Sirenen geweckt», erzählt mir Anwohnerin Petra Müller (58). «So etwas haben wir hier noch nicht erlebt.» Die Straßen rund um den Brandort sind weiträumig abgesperrt, der Verkehr wird umgeleitet.
Die Löscharbeiten werden nach Einschätzung der Feuerwehr noch den ganzen Tag andauern. Was den Brand ausgelöst hat, ist derzeit noch völlig unklar. Die Polizei hat Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.
Für die Bewohner im östlichen Berlin heißt es nun: Vorsicht walten lassen und die Nachrichten verfolgen. Die Situation erinnert mich an den Großbrand in Lichtenberg vor drei Jahren. Auch damals zeigte sich: Bei solchen Ereignissen ist schnelle, klare Information lebenswichtig – und manchmal fehlt genau die.