In der Leipziger Vorstadt in Dresden bekämpft die Feuerwehr seit den frühen Morgenstunden einen Großbrand. Dichter schwarzer Rauch zieht seit etwa 5 Uhr über das Stadtgebiet, nachdem in einem leerstehenden Gebäude an der Leipziger Straße aus bislang ungeklärten Umständen ein Feuer ausgebrochen ist. Anwohner in den umliegenden Stadtteilen wurden per Warnapps aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
«Die Rauchentwicklung ist erheblich», erklärt Einsatzleiter Thomas Frey vor Ort. Mehr als 70 Einsatzkräfte versuchen, den Brand unter Kontrolle zu bringen, während die Polizei die angrenzenden Straßen weiträumig abgesperrt hat. Zwei Feuerwehrleute wurden bei den Löscharbeiten leicht verletzt.
Als ich heute Morgen in Dresden unterwegs war, konnte ich die Rauchwolken bereits aus mehreren Kilometern Entfernung sehen. Die Stimmung vor Ort ist angespannt, aber besonnen. Eine Anwohnerin berichtet: «Wir wurden durch das Martinshorn geweckt. Als ich aus dem Fenster sah, war die Straße voller Blaulicht.»
Die Brandursache ist noch völlig unklar. Das Gebäude, ein ehemaliges Gewerbehaus aus der Gründerzeit, stand seit Jahren leer und sollte demnächst saniert werden. Experten vom Landeskriminalamt werden den Brandort untersuchen, sobald die Löscharbeiten abgeschlossen sind.
Nach Auskunft der Stadtverwaltung wurden vorsorglich auch die umliegenden Schulen und Kitas informiert. Die Leipziger Straße bleibt voraussichtlich den ganzen Tag für den Verkehr gesperrt. Der ÖPNV wird umgeleitet.
Was dieser Brand für die geplante Entwicklung des Areals bedeutet, ist noch nicht abzusehen. Gerade in Zeiten knappen Wohnraums wiegt der Verlust historischer Bausubstanz doppelt schwer.