Der gewaltige Brand in der Lagerhalle auf der Veddel hält Hamburg seit gestern Abend in Atem. Was als kleineres Feuer begann, entwickelte sich schnell zum Großbrand mit Explosionen und bis zu 30 Meter hohen Flammen. Hamburgs Feuerwehr kämpft mit über 150 Einsatzkräften gegen die Flammen, die immer wieder durch explodierende Gasflaschen und brennbare Stoffe angefacht werden. Nach Angaben der Feuerwehr wurden bereits 7.000 Quadratmeter Lagerfläche zerstört.
Die Rauchwolke ist kilometerweit zu sehen. «Wir haben es mit einem der größten Lagerhallenbrände der letzten Jahre zu tun», erklärt Feuerwehrsprecher Jan Peters vor Ort. Die angrenzende Autobahn A1 musste zeitweise gesperrt werden, nachdem Trümmerteile durch Explosionen auf die Fahrbahn geschleudert wurden. Besonders problematisch: In den Hallen werden neben Textilien auch Chemikalien und Gasflaschen gelagert, die die Löscharbeiten extrem gefährlich machen.
Die Anwohner der Veddel und umliegender Stadtteile wurden per Warn-App aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. «Der beißende Geruch dringt trotzdem überall ein», erzählt Anwohnerin Maria Schmidt, die ich am Absperrband treffe. Seit 20 Jahren beobachte ich Großschadensereignisse in Hamburg – selten habe ich eine so massive Rauchentwicklung gesehen.
Laut Umweltbehörde liegen die gemessenen Schadstoffwerte bisher unter den kritischen Grenzwerten. Der Einsatz wird voraussichtlich noch Tage dauern. Das Feuer wirft ein Schlaglicht auf die Sicherheitsfragen in Hamburgs Hafengebiet, wo Lager- und Wohnbebauung oft dicht beieinander liegen. Werden wir die Balance zwischen Wirtschaft und Sicherheit neu justieren müssen?