Die schwere Rauchwolke über dem Krefelder Hafen bleibt ein Problem für weite Teile des Rheinlands. Nach dem verheerenden Brand in einer Lagerhalle mit Autoreifen am Freitagabend kämpfen Einsatzkräfte weiter gegen Glutnester. Das Feuer ist unter Kontrolle, doch nun warnen die Behörden: Die absinkenden Rauchschwaden könnten die Atemluft belasten.
«Nachts sinkt die warme Luft ab und der Rauch mit ihr», erklärt Feuerwehrsprecher Helmut Fischer bei meinem Ortstermin. Die Menschen in Krefeld, aber auch in Duisburg und anderen rheinischen Städten sollten Fenster und Türen geschlossen halten. In einigen Stadtteilen klagen Anwohner über Atemwegsreizungen und Kopfschmerzen.
Bei dem Brand wurden über 1.000 Tonnen Altreifen zerstört. «Die Temperaturen im Inneren der Halle erreichten über 800 Grad», berichtet Einsatzleiter Martin Weber. Die dichte schwarze Rauchwolke war zeitweise bis zu 100 Kilometer weit zu sehen.
Umweltexperten untersuchen nun die Schadstoffbelastung. «Wir müssen die Werte genau analysieren, bevor wir Entwarnung geben können», sagt Dr. Anja Keller vom Landesumweltamt. Erste Messungen zeigen erhöhte Werte an Feinstaub und organischen Verbindungen.
Als ich gestern die Anwohner im nahen Linn besuchte, zeigte sich, wie belastend die Situation ist. «Der beißende Geruch dringt durch alle Ritzen», klagte Rentnerin Hilde Schmitz, während sie nervös den Himmel beobachtete.
Die Polizei hat Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Eine technische Ursache oder Brandstiftung werden nicht ausgeschlossen. Für die kommenden Tage bleibt die Lage angespannt – vor allem, wenn der Wind dreht oder die Temperaturen sinken.