Seit den frühen Morgenstunden kämpft die Dresdner Feuerwehr gegen einen Großbrand im historischen ehemaligen Operettenhaus an der Pirnaischen Landstraße. Das Feuer brach gegen 4:30 Uhr aus bislang ungeklärter Ursache aus und hat sich rasch im gesamten Gebäude ausgebreitet. Anwohner wurden aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die massive Rauchentwicklung ist im gesamten Stadtgebiet sichtbar.
Das 1894 erbaute Gebäude stand seit Jahren leer und sollte nach Angaben der Stadtverwaltung eigentlich saniert werden. Über 120 Einsatzkräfte mit 30 Fahrzeugen sind vor Ort, die Löscharbeiten gestalten sich jedoch schwierig. «Die Bausubstanz ist teilweise eingestürzt, was unseren Einsatz erheblich erschwert», erklärt Einsatzleiter Martin Schneider.
Anwohner berichten von lauten Knallgeräuschen in den frühen Morgenstunden. «Ich wurde gegen halb fünf wach und dachte erst an ein Gewitter», sagt Anwohnerin Petra Liebig. «Als ich aus dem Fenster schaute, sah ich die Flammen und die riesige Rauchwolke.»
Als ich vor zwei Jahren über den geplanten Denkmalschutz des Gebäudes berichtete, war die Freude in der Bevölkerung groß. Viele Dresdner verbinden mit dem alten Operettenhaus persönliche Erinnerungen.
Experten des Landeskriminalamts wurden bereits hinzugezogen. Oberbürgermeister Dirk Hilbert zeigte sich betroffen: «Das ist ein herber Verlust für Dresdens Kulturerbe. Wir werden alles daransetzen, die Ursache zu ermitteln.»
Die Polizei hat den Bereich weiträumig abgesperrt. Mit einem Ende des Einsatzes ist laut Feuerwehr frühestens am Nachmittag zu rechnen. Die Frage, ob das Gebäude überhaupt noch zu retten ist, steht im Raum – ein weiteres Stück Dresdner Geschichte könnte unwiederbringlich verloren sein.