Die Suche nach einer entlaufenen Großkatze hält die Region um den Geiseltalsee in Sachsen-Anhalt in Atem. Seit gestern Abend durchkämmen Polizeikräfte das weitläufige Gebiet nahe Mücheln, nachdem mehrere Anwohner ein «pumähnliches Tier» gesichtet hatten. Das Landratsamt des Saalekreises warnt Bürgerinnen und Bürger eindringlich davor, sich dem Waldgebiet zu nähern. Besonders Hundebesitzer sollten ihre Tiere an der Leine führen.
Die Polizei setzte in der Nacht Wärmebildkameras und Drohnen ein, bislang ohne Erfolg. «Wir nehmen die Sichtungen sehr ernst und haben alle verfügbaren Kräfte mobilisiert», erklärt Einsatzleiter Michael Berger. Auch Fachleute des Magdeburger Zoos unterstützen die Suche mit Betäubungsgewehren. Woher das Tier stammen könnte, bleibt rätselhaft – keine Zoos oder private Halter in der Region haben einen Verlust gemeldet.
Ich habe ähnliche Fälle in Baden-Württemberg begleitet und weiß: Die Verunsicherung in der Bevölkerung ist groß. In den sozialen Medien kursieren bereits zahlreiche Spekulationen. Im Dorf Stöbnitz, wo eine der ersten Sichtungen erfolgte, bleiben viele Einwohner lieber in ihren Häusern. «Ich lasse meine Kinder heute nicht draußen spielen», berichtet die besorgte Anwohnerin Claudia Meier.
Das Gebiet um den Geiseltalsee, ein beliebtes Naherholungsziel, bleibt vorerst weiträumig abgesperrt. Die Behörden raten zu erhöhter Wachsamkeit. Sollte die Großkatze freilebend und nicht an Menschen gewöhnt sein, könnte sie bei einer Begegnung durchaus gefährlich reagieren. Die Frage bleibt: Handelt es sich um ein entlaufenes Haustier oder vielleicht doch nur um ein Missverständnis? Die nächsten Stunden werden zeigen, ob die mysteriöse Großkatze gefunden wird.