Der brutale Fall einer Gruppenvergewaltigung im Berliner Osten erschüttert die Hauptstadt. In der Nacht zum vergangenen Samstag wurde eine 17-Jährige Opfer mehrerer Täter im Stadtteil Hellersdorf. Nach Polizeiangaben erlitt die Jugendliche dabei schwere Verletzungen und musste stationär in einem Krankenhaus behandelt werden.
Die mutmaßliche Tat ereignete sich auf dem Gelände einer Schule, während die Jugendliche auf dem Heimweg war. Ersten Ermittlungen zufolge sollen mindestens drei Männer beteiligt gewesen sein. «Solche Taten hinterlassen nicht nur körperliche Wunden, sondern tiefe seelische Traumata, die Betroffene oft ihr Leben lang begleiten», erklärt Petra Müller von der Berliner Beratungsstelle für Gewaltopfer.
Die Polizei hat eine Sonderkommission eingerichtet und sucht dringend nach Zeugen. Anwohner in Hellersdorf zeigen sich bestürzt. «Wir lassen unsere Kinder jetzt nicht mehr allein draußen», sagt eine Mutter, die nahe des Tatorts wohnt. In meinen zwanzig Jahren als Reporterin habe ich selten eine solche Betroffenheit in einem Kiez erlebt – an jeder Straßenecke wird über den Fall gesprochen.
Die Stadtteilvertretung fordert mehr Präsenz von Sicherheitskräften und bessere Beleuchtung auf Schulwegen. Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle sprach von einem «abscheulichen Verbrechen» und sicherte Unterstützung für das Opfer zu. Der Fall wirft erneut die Frage auf, wie wir öffentliche Räume sicherer gestalten können – besonders für junge Menschen, die abends unterwegs sind.