Die Morgenstille in Hamburg-Eidelstedt wurde gestern Abend jäh unterbrochen. Am Hörgensweg fielen gegen 21:15 Uhr mehrere Schüsse. Ein 27-jähriger Mann wurde schwer verletzt, als Unbekannte auf ihn feuerten. Augenzeugen berichteten von Panik und Menschen, die in Deckung gingen. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an und sperrte den Tatort weiträumig ab.
Ersten Ermittlungen zufolge hielt sich das Opfer vor einem Mehrfamilienhaus auf, als die Täter das Feuer eröffneten. Der schwer verletzte Mann wurde umgehend ins Krankenhaus gebracht, Lebensgefahr besteht nach ärztlicher Auskunft nicht mehr. Die Täter flüchteten unerkannt vom Tatort.
„Wir gehen derzeit von einer gezielten Tat aus», erklärte Polizeisprecherin Sandra Levgrün gegenüber lokalen Medien. „Die Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen und wertet Spuren sowie Zeugenaussagen aus.»
Die Anwohner im Hörgensweg zeigen sich erschüttert. Jutta Meyer, die seit über 20 Jahren in der Straße wohnt, berichtet: „So etwas haben wir hier noch nie erlebt. Meine Enkelkinder spielen hier regelmäßig. Der Gedanke macht mir Angst.»
Als ich am frühen Morgen am Tatort eintraf, sah ich noch die Absperrbänder und Polizisten, die akribisch nach Hinweisen suchten. Zwischen den Wohnblöcken herrschte eine gespenstische Stille – ein deutlicher Kontrast zum sonst so lebendigen Viertel.
Die Hintergründe der Tat liegen noch im Dunkeln. Die Polizei bittet um Hinweise aus der Bevölkerung. Ob es Zusammenhänge mit früheren Gewalttaten in Hamburg gibt, wird derzeit geprüft. Für die Anwohner bleibt die bange Frage: War dies ein isolierter Vorfall oder müssen sie um ihre Sicherheit fürchten?