Die Hamburger Polizei hat gestern Abend im Umfeld des Hauptbahnhofs bei Kontrollen mehr als 20 gefährliche Waffen sichergestellt. Innerhalb von vier Stunden überprüften die Beamten rund 300 Personen an den bekannten Brennpunkten rund um Deutschlands drittgrößten Bahnhof. Im Gepäck der Kontrollierten fanden sich Messer, Schlagstöcke und sogar eine Schreckschusspistole.
«Diese Waffen haben in unserer Stadt nichts zu suchen», erklärte Polizeisprecherin Melanie Krüger vor Ort. Die Kontrollaktion ist Teil der verschärften Sicherheitsmaßnahmen, die seit dem tödlichen Messerangriff im Januar eingeführt wurden.
Dass die Lage am Hauptbahnhof angespannt bleibt, spüre ich bei jedem Besuch. Wo früher Pendler und Reisende das Bild prägten, stehen heute vermehrt Polizeistreifen. Viele Hamburger meiden den Bereich inzwischen, besonders nach Einbruch der Dunkelheit.
Die Polizei hat neben den Waffen auch Betäubungsmittel beschlagnahmt. Gegen 14 Personen wurden Strafverfahren eingeleitet. «Wir werden die Kontrollen fortsetzen», betonte der leitende Polizeidirektor Jens Schmidt. «Die Menschen sollen sich hier wieder sicher fühlen können.»
Seit Februar gilt am Hauptbahnhof und in angrenzenden Bereichen ein Waffenverbot. Erste Zahlen der Innenbehörde deuten auf einen leichten Rückgang von Gewaltdelikten hin. Doch die gestrigen Funde zeigen: Der Weg zu einem sicheren Bahnhof bleibt steinig. Und die Frage steht im Raum: Reichen Kontrollen allein, um das Problem an der Wurzel zu packen?