In Hamburg nimmt ein Projekt Gestalt an, das Sportfans aufhorchen lässt: Der Bau eines neuen Stadions für den HSV. Nach jahrelangen Diskussionen um die Zukunft des Volksparkstadions zeichnet sich eine überraschende Lösung ab. Die Stadt plant im Rahmen ihrer Olympia-Bewerbung für 2036 oder 2040 einen kompletten Neubau. Laut einer Machbarkeitsstudie könnten die Kosten bei rund 400 Millionen Euro liegen.
Die Entscheidung fiel nach intensiven Beratungen zwischen Stadtvertretern, dem Verein und Sportexperten. Das neue Stadion soll nicht nur dem HSV eine moderne Heimat bieten, sondern auch olympischen Ansprüchen genügen. «Hamburg braucht einen Leuchtturm für den Sport, der internationale Strahlkraft besitzt», erklärt Sportsenator Michael Westermann.
Fans reagieren gemischt. Während viele die Modernisierung begrüßen, sorgen sich andere um die Tradition. HSV-Urgestein Bernd Wehmeyer gibt zu bedenken: «Der Volkspark ist unsere Heimat seit Generationen. Dieser emotionale Wert lässt sich nicht einfach verpflanzen.»
Als ich gestern durch St. Pauli lief, diskutierten Fans hitzig über das Projekt. Diese Leidenschaft habe ich in meinen zwanzig Jahren als Sportreporterin immer wieder erlebt – gerade in Hamburg wird Fußball mit Herzblut gelebt.
Die Finanzierung bleibt die größte Hürde. Eine öffentlich-private Partnerschaft soll die Lösung bringen. Auch der Standort ist noch umstritten – neben dem bisherigen Areal stehen zwei weitere Flächen im Gespräch.
Was bedeutet das für Hamburgs Sportlandschaft? Ein neues Stadion könnte die Stadt als Sportmetropole stärken und internationale Großereignisse anziehen. Die Frage bleibt: Lässt sich die HSV-Tradition in einen Neubau retten? In einer Stadt, die ihre Geschichte schätzt und gleichzeitig vorwärtsstrebt, wird dies die entscheidende Herausforderung sein.