Im Aufstiegskampf der 2. Bundesliga treffen mit dem Hamburger SV und dem 1. FC Köln zwei Traditionsvereine aufeinander, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Während der HSV seit Jahren vergeblich am Bundesliga-Comeback arbeitet, stürzte Köln erst kürzlich aus dem Oberhaus ab. Das Duell der Traditionsclubs hat aber längst eine digitale Dimension bekommen, die über das reine Sportliche hinausgeht.
Die Fankultur beider Vereine erlebt eine bemerkenswerte Transformation. Über 60 Prozent der Anhänger verfolgen ihre Clubs mittlerweile primär über soziale Medien, wie eine aktuelle Studie des Digitalverbands Bitkom zeigt. «Die Vereine stehen vor der Herausforderung, traditionelle Werte mit digitaler Innovation zu verbinden», erklärt Sporttechnologie-Experte Markus Weber. Der HSV experimentiert mit KI-gestützten Trainingsanalysen, während Köln auf Virtual-Reality-Fanexperience setzt.
Was mich bei meinen Stadionbesuchen in beiden Städten besonders beeindruckt: Die Ultras, einst skeptisch gegenüber der Digitalisierung, organisieren sich heute über verschlüsselte Messenger und streamen eigene Match-Analysen. Gleichzeitig erleben wir eine Renaissance der analogen Fußballkultur. Fanprojekte wie «Traditionsvereine digital» in Hamburg zeigen, wie Vergangenheit und Zukunft verschmelzen können.
Die Frage bleibt: Kann der technologische Fortschritt den sportlichen Erfolg zurückbringen? Oder braucht es doch mehr als Datenanalyse und digitales Fan-Engagement, um endlich wieder erstklassig zu spielen? Das Traditionsduell zwischen dem HSV und dem 1. FC Köln wird nicht nur auf dem Rasen, sondern auch in der digitalen Arena entschieden – mit Fans, die zwischen Vereinsgeschichte und Zukunftstechnologie hin- und hergerissen sind.