Die Polizei Hamburg nahm gestern einen 25-jährigen Mann fest, der in einem Möbelhaus im Hamburger Stadtteil Schnelsen Angestellte mit Waffengewalt bedroht hatte. Der ehemalige Mitarbeiter des Einrichtungshauses betrat gegen 14 Uhr das Gebäude und suchte gezielt das Büro der Personalabteilung auf, wo er drohte, mit einer Waffe zurückzukehren.
Zeugenaussagen zufolge war der Mann sichtlich aufgebracht und äußerte mehrfach, er wolle «alle umbringen». Die alarmierten Einsatzkräfte konnten den Verdächtigen kurze Zeit später in der Nähe seiner Wohnung im Stadtteil Eidelstedt festnehmen. Bei der Durchsuchung fanden die Beamten keine Waffe.
«Wir nehmen solche Bedrohungen sehr ernst, besonders vor dem Hintergrund vergangener Gewalttaten an öffentlichen Orten», erklärte Polizeisprecherin Maren Schulz. Das Möbelhaus wurde vorübergehend geräumt, wobei etwa 300 Kunden und 120 Angestellte betroffen waren.
Nach meinen Erfahrungen in der Berichterstattung über ähnliche Vorfälle zeigt sich: Oft stecken persönliche Krisen oder berufliche Konflikte hinter solchen Drohungen. Die Polizei bestätigte, dass der Mann erst kürzlich seine Anstellung verloren hatte und möglicherweise aus Rache handelte.
Der Staatsschutz übernahm die Ermittlungen, die Polizei prüft nun die Einweisung des Mannes in eine psychiatrische Einrichtung. Ein psychologisches Gutachten steht noch aus. Der Vorfall wirft erneut Fragen nach der Sicherheit in öffentlichen Einrichtungen auf und zeigt, wie schnell alltägliche Orte zu Schauplätzen bedrohlicher Situationen werden können.