In Hamburg nimmt die Olympia-Bewerbung für 2036 konkrete Formen an. Erstmals wurde gestern ein Konzept für die Eröffnungsfeier präsentiert: Die Binnenalster soll zum zentralen Schauplatz werden. Der Plan sieht vor, dass Athletinnen und Athleten auf Booten über das Wasser gleiten, während tausende Zuschauer am Jungfernstieg und den umliegenden Ufern das Spektakel verfolgen.
«Die Binnenalster ist unser Juwel und bietet eine einzigartige Kulisse, die weltweit ihresgleichen sucht», erklärt Sportsenator Andy Grote. Besonders innovativ: Die schwimmende Bühne in der Mitte des Gewässers, auf der das olympische Feuer entzündet werden soll. Laut ersten Schätzungen könnten rund 100.000 Menschen direkt vor Ort dabei sein.
Bei meinen Gesprächen mit Anwohnern spüre ich eine Mischung aus Vorfreude und Skepsis. «Wir wollen keine zweite gescheiterte Bewerbung», sagt Petra Mayer, die ich am Jungfernstieg treffe. Die Erinnerung an das Referendum von 2015, bei dem die Hamburger gegen eine Olympia-Bewerbung stimmten, sitzt noch tief.
Dennoch hat die Stadt aus früheren Fehlern gelernt. Das neue Konzept setzt auf Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz. Bestehende Sportanlagen sollen modernisiert werden, statt neue zu bauen. Die Elbphilharmonie würde Austragungsort für kulturelle Veranstaltungen. Auch für die Paralympics ist die Alster als Eröffnungsort vorgesehen – ein starkes Zeichen für Inklusion.
Bis zur endgültigen Bewerbung müssen noch viele Hürden genommen werden. Die Frage bleibt: Sind die Hamburger diesmal bereit, olympischen Glanz in ihre Stadt zu holen? Wenn ja, könnte die Hansestadt 2036 im Zentrum der Sportwelt stehen – mit der Alster als schimmernde Bühne.