Die Nachbarschaft in Hamburg-Rahlstedt steht unter Schock. Ein tödlicher Messerangriff ereignete sich gestern Abend gegen 21:30 Uhr in einem Wohngebiet an der Straße Großlohering. Ein 23-jähriger Mann erlag seinen Verletzungen noch am Tatort. Die Polizei nahm den mutmaßlichen Täter, einen 24-Jährigen, kurz darauf in der Nähe fest. Die Tat geschah nur wenige Tage vor Weihnachten – eine Zeit, in der viele Familien zusammenkommen.
«Das ist doch furchtbar. Wir haben immer gedacht, hier ist es sicher», sagt Anwohnerin Helga Schmidt (67), die seit über 30 Jahren in Rahlstedt wohnt. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an, sperrte den Tatort weiträumig ab. Die Mordkommission übernahm umgehend die Ermittlungen.
Nach ersten Erkenntnissen kannten sich Opfer und Täter. Ein Polizeisprecher erklärte: «Wir gehen von einer Beziehungstat aus, nicht von einer zufälligen Begegnung.» Die genauen Hintergründe bleiben jedoch unklar. Zeugen berichteten von einem lautstarken Streit, der der Tat vorausging.
Was mich bei der Recherche vor Ort besonders berührt: Nachbarn haben am Morgen Blumen und Kerzen am Tatort niedergelegt. Eine stille Geste der Anteilnahme in einem sonst so ruhigen Stadtteil.
Die Staatsanwaltschaft wird heute über die Beantragung eines Haftbefehls entscheiden. Rahlstedt, sonst eher für seine grünen Wohngebiete bekannt, wird nun mit dieser Gewalttat konfrontiert. «Wie soll man den Kindern erklären, was hier passiert ist?», fragt eine junge Mutter aus der Nachbarschaft. Eine Frage, die viele in diesen Tagen bewegt.